Grabstein des Rabbi Nissim (Abguss) 1387

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Nächstes Objekt Originale Halbfigur eines „Türken“ vom Kranzgesims des Palais Saurau

Die jüdische Gemeinde von Graz

Rabbi Nissims Grabstein datiert auf 5 147 nach jüdischer Zeitrechnung, was dem Jahr 1386 n. Chr. entspricht. Mit rund 200 Mitgliedern florierte die 1261 erstmals urkundlich bezeugte jüdische Gemeinde von Graz, die in Teilen der Herrengasse bis zum Hauptplatz siedelte. Lebten die Jüdinnen und Juden auch in einem eigenen Stadtviertel, so gehörten sie doch selbstverständlich zum Bild der christlichen Stadt. Nissims Grabstätte lag wohl am jüdischen Friedhof vor den Toren der Stadt im Bereich des heutigen Jakominiplatzes und Joanneumrings.

Und es ward / zum Klagelaut meiner Zither / und zum lauten Weinen mein Lied / durch das Hinscheiden meines Vaters des Lehrers des Herrn Nissim / Sohn des Herrn Aharon der in seine Ewigkeit eingegangen / am Donnerstag den zehnten im Monat Tammus im Jahre / einhundertsiebenundvierzig / des sechsten Jahrtausends. Möchte seine Seele eingebunden sein im Bunde des Lebens. Amen. Selah.

Abguss: Erika Thümmel, 1991
118 × 69 × 4 cm
Graz Museum / Foto: Edin Prnjavorac